28. November 2017

Ein Laden mit Wau-Effekt

Manchmal punkig, vielfach selbst designt, immer ungewöhnlich – in einem Wort: FreiSchnauze. Der Name von Marina Hummels Geschäft für Hundezubehör ist Programm. Damit hat die Absolventin der Hochschule für Wirtschaft FHNW Erfolg. Sie hat es geschafft, ihre Leidenschaft zum Business zu machen.

Gleich rudelweise tollen die Vierbeiner an diesem Samstagnachmittag in und vor dem kleinen Shop für Hunde-Accessoires namens FreiSchnauze herum. Vor dem Laden liegen Wassernäpfe, Kissen und Spielzeug für die Vierbeiner bereit, deren Besitzerinnen und Besitzer bewirtet Marina Hummel mit Kaffee. «Mir ist wichtig, dass sich meine Kunden und die Tiere bei mir wohlfühlen», erklärt Hummel. Ihr Geschäft in Binningen bei Basel lebt vor allem von Stammkundschaft – und zwar von immer mehr Stammkundschaft.

Was es braucht, um ein eigenes Geschäft zu gründen, zu führen und weiterzuentwickeln, das hat sie an der Hochschule für Wirtschaft FHNW gelernt. Sie absolvierte berufsbegleitend den Studiengang Betriebsökonomie mit Schwerpunkt Entrepreneurship. «Vieles, was ich vom Studium mitgenommen habe, hat mir beim Aufbau des Geschäfts geholfen», sagt Marina Hummel heute. Zum Beispiel habe sie gelernt, wie wichtig ein Alleinstellungsmerkmal ist, um sich am Markt zu behaupten. Oder wie man ein grosses Netzwerk und die richtigen Beziehungen aufbaut.

Praxis schon im Studium

Das Bachelorstudium Betriebsökonomie bietet die FHNW als Vollzeitstudium in sechs Semestern oder berufsbegleitend als Teilzeitstudium in acht Semestern an. Einen grossen Stellenwert haben neben dem Fachlichen auch die Förderung von vernetztem Denken und Selbstorganisation, sagt der stellvertretende Studiengangleiter Thomas Müller. Ausserdem die Nähe zur Praxis: Viele der Dozierenden stehen mit einem Bein selbst im Beruf, etwa als Wirtschaftsprüfer oder als selbstständige Unternehmer und Unternehmerinnen.

Aus Fehlern von anderen gelernt

Gegen Ende des Studiums wählen die Studierenden eine Vertiefungsrichtung. Marina Hummel entschied sich für den Schwerpunkt Entrepreneurship. Ein Hauptinhalt ist hier der direkte Austausch mit Entrepreneurs – und zwar mit erfolgreichen, wie auch mit solchen, die mit Projekten gescheitert sind. «Am meisten habe ich von den schlechten Beispielen gelernt, von den Fehlern der Unternehmer», sagt die 27-jährige Baslerin.

Ihr selbst sind bisher offenbar kaum Fehler unterlaufen. So ist das Angebot ihres kleinen Ladens einzigartig: selbst designte und gefertigte Hundehalsbänder, Gummispielzeug mit Totenkopfmotiv oder massgeschneiderte Mäntelchen für den Winter. Mit ihrer Kreativität lockt Marina Hummel mittlerweile Kunden und Kundinnen aus der ganzen Schweiz an. Manche nehmen sogar eine zweistündige Anfahrt in Kauf. Inzwischen ist es allerdings vier Uhr geworden, für heute ist Feierabend im Laden FreiSchnauze. Die letzten Kundinnen und Kunden verabschieden sich – aber sie kommen sicher wieder.

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