Ein Laden mit Wau-Effekt
Manchmal punkig, vielfach selbst designt, immer ungewöhnlich – in einem Wort: FreiSchnauze. Der Name von Marina Hummels Geschäft für Hundezubehör ist Programm. Damit hat die Absolventin der Hochschule für Wirtschaft FHNW Erfolg. Sie hat es geschafft, ihre Leidenschaft zum Business zu machen.
Gleich rudelweise tollen die Vierbeiner
an diesem Samstagnachmittag in und vor dem kleinen Shop für
Hunde-Accessoires namens FreiSchnauze herum. Vor dem Laden liegen
Wassernäpfe, Kissen und Spielzeug für die Vierbeiner bereit, deren
Besitzerinnen und Besitzer bewirtet Marina Hummel mit Kaffee. «Mir ist
wichtig, dass sich meine Kunden und die Tiere bei mir wohlfühlen»,
erklärt Hummel. Ihr Geschäft in Binningen bei Basel lebt vor allem von
Stammkundschaft – und zwar von immer mehr Stammkundschaft.
Was es
braucht, um ein eigenes Geschäft zu gründen, zu führen und
weiterzuentwickeln, das hat sie an der Hochschule für Wirtschaft FHNW
gelernt. Sie absolvierte berufsbegleitend den Studiengang
Betriebsökonomie mit Schwerpunkt Entrepreneurship. «Vieles, was ich vom
Studium mitgenommen habe, hat mir beim Aufbau des Geschäfts geholfen»,
sagt Marina Hummel heute. Zum Beispiel habe sie gelernt, wie wichtig ein
Alleinstellungsmerkmal ist, um sich am Markt zu behaupten. Oder wie man
ein grosses Netzwerk und die richtigen Beziehungen aufbaut.
Praxis schon im Studium
Das Bachelorstudium Betriebsökonomie
bietet die FHNW als Vollzeitstudium in sechs Semestern oder
berufsbegleitend als Teilzeitstudium in acht Semestern an. Einen grossen
Stellenwert haben neben dem Fachlichen auch die Förderung von
vernetztem Denken und Selbstorganisation, sagt der stellvertretende
Studiengangleiter Thomas Müller. Ausserdem die Nähe zur Praxis: Viele
der Dozierenden stehen mit einem Bein selbst im Beruf, etwa als
Wirtschaftsprüfer oder als selbstständige Unternehmer und
Unternehmerinnen.
Aus Fehlern von anderen gelernt
Gegen Ende des Studiums wählen die Studierenden eine Vertiefungsrichtung. Marina Hummel entschied sich für den Schwerpunkt Entrepreneurship.
Ein Hauptinhalt ist hier der direkte Austausch mit Entrepreneurs – und
zwar mit erfolgreichen, wie auch mit solchen, die mit Projekten
gescheitert sind. «Am meisten habe ich von den schlechten Beispielen
gelernt, von den Fehlern der Unternehmer», sagt die 27-jährige Baslerin.
Ihr
selbst sind bisher offenbar kaum Fehler unterlaufen. So ist das Angebot
ihres kleinen Ladens einzigartig: selbst designte und gefertigte
Hundehalsbänder, Gummispielzeug mit Totenkopfmotiv oder
massgeschneiderte Mäntelchen für den Winter. Mit ihrer Kreativität lockt
Marina Hummel mittlerweile Kunden und Kundinnen aus der ganzen Schweiz
an. Manche nehmen sogar eine zweistündige Anfahrt in Kauf. Inzwischen
ist es allerdings vier Uhr geworden, für heute ist Feierabend im Laden
FreiSchnauze. Die letzten Kundinnen und Kunden verabschieden sich – aber
sie kommen sicher wieder.